Domfestspiele: Die Zündholzfrau (Premiere)

©Volker Schwennen
ein Stück Verdener Geschichte von Hans König
Mit seinem ausgeprägten Geschäftssinn, einer gewissen Risikobereitschaft und wachsendem Selbstbewusstsein verkörpert der Verdener Unternehmer Willibert Stendel den bürgerlichen Aufsteigertypus seiner Zeit um 1878. Er ist Besitzer einer Zündholz- und einer Tütenfabrik, Inhaber eines Verlags und eines Theaters. Seine Verlobte Eugenia ist eine gut gestellte Femme Fatale, die vom Leben einiges erwartet und dies ihrem Zukünftigen spüren lässt – und irgendwie ist deren Beziehung auch ein Deal. Sie erwartet Wohlstand und Aufnahme in die gehobenen Verdener Kreise. Stendel war ein sogenanntes Mutterkind, fantasiebegabt und einfühlsam, doch wurde von seinem autoritären Vater immer wieder gebrochen. Er leidet daher unter Ängsten und Panikattacken. Beim Würfeln gewinnt Stendel ein Theater und gemeinsam mit Eugenia schwelgen diese nun in Großstadtfantasien, beginnen klingende Namen zu engagieren und Verden erlebt einen Theaterboom.
Unterdessen organisieren sich die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Zündholzfabrik, angeführt von Klara Libschütz und ihrem Bruder Otto, gegen ihre Ausbeutung und das elitäre und autoritäre Menschenbild. Eines Tages begegnen sich Klara und Willibert und tatsächlich beginnen sie heimlich eine leidenschaftliche Liebesaffäre. Damit gerät vieles außer Kontrolle. Es kommt zu Eifersucht, Machtkämpfen bis hin zum Verrat.In Kalender eintragen